Wer singt für Österreich?

Wer die Nachfolge von „The Makemakes“ antritt wird am Freitag, 12. Februar in der Vorentscheidungssendung „Eurovision Song Contest – Wer singt für Österreich?“ vom TV-Publikum gemeinsam mit einer Fachjury beantwortet. Neun von zehn Kandidaten für den österreichischen Vorentscheid wurden vom ORF direkt bekannt gegeben.

Der zehnte Startplatz für „Eurovision Song Contest – Wer singt für Österreich?“ wurde online ermittelt – und zwar mittels Uservoting auf der ORF-ESC-Facebookseite. Die User konnten am 14. Jänner unter Laura Kamhuber, Ola Egbowon, AzRaH, Sara Koell sowie David Siedl feat. Madelene & Mc Vio. 24 Stunden lang konnten die User der österreichischen „Song Contest“-Facebook-Seite „Likes“ vergeben und ihre Favoriten in die Show wählen. Als Siegerin mit 7168 „Likes“ zum Stichtermin (15. Jänner, 9.00 Uhr) vervollständigt Azrah die Kandidatenliste von „Wer singt für Österreich?“.

Aufgrund von Unregelmäßigkeiten (plötzlicher überproportionaler Anstieg und ebenso plötzlicher Abfall von Likes nicht nachvollziehbarer Herkunft) im Finale des Wildcard-Votings musste der zum Votingende um 9.00 Uhr auf Facebook ersichtliche Endstand geprüft werden. Nach professioneller Analyse des Votingverlaufs wurden offensichtlich manipulierte Likes aus der Wertung genommen. Daher wurde eine neue Reihung vorgenommen, aus der Azrah als Erstplatzierte hervorging. Sie will mit ihrem Song „The One“ auf der Bühne von „Wer singt für Österreich?“ punkten.

Die 10 Kandidaten werden schon einmal kurz vorgestellt.

AzRaH: Im Alter von neun Jahren als Kriegsflüchtling aus Bosnien-Herzegowina nach Österreich gekommen ist, studierte sie in Wien Publizistik bevor es sie beruflich nach Deutschland verschlagen hat. In ihrer Freizeit war Musik immer der Ausgleich zum stressigen Arbeitsalltag. Nach nur einem Jahr in München war der Drang groß, nach Wien zurückzukehren. Häufig zieht es AzRaH aber auch in ihre Heimat Bosnien und Herzegowina. Dort ist sie mittlerweile ein Star und wurde 2010 sogar zur „Pop/Rock-Künstlerin des Jahres“ gekürt. Im vergangenen Jahr gewann Sie den „Austro Vision Song Contest“, einen Wettbewerb angelehnt an den Eurovision Song Contest, der zeigen soll, wie wichtig Künstler mit Migrationshintergrund für die heimische Musikbranche sind. Zwar arbeitet AzRaH aktuell als Digital Marketing Managerin, in der Freizeit steht die Musik jedoch an erster Stelle.

Bella Wagner ist gebürtige Wienerin, spricht fünf Sprachen (Deutsch, Englisch, Slowakisch, Kroatisch, Ungarisch) und hat am Prayner Konservatorium in Wien studiert. Ihre facettenreiche und dennoch unverkennbar signifikante Stimme beeindruckt in vielen Musikgenres (Jazz bis Pop). Featuring-Produktionen mit diversen nationalen und internationalen Acts bestätigen die stimmliche Qualität und überzeugen Kritiker wie Musikliebhaber und Fans gleichermaßen. Bella Wagners Fokus liegt im Bereich Pop. Bella Wagner: „Ich spreche/singe stellvertretend für diejenigen, die sich gegen Krieg und für den Frieden einsetzen, auch für kommende Generationen.“

Elly ist 17 Jahre alt und lebt in Niederösterreich. Im Alter von acht Monaten kam sie mit ihrer Familie, die aus Armenien flüchtete, nach Österreich. Ihr großes Talent konnte sie unter anderem beim Nachwuchswettbewerb „Prima la musica“ unter Beweis stellen, bei dem sie im Vorjahr den ersten Platz belegte. Von einem Antritt beim Song Contest verspricht sich Elly: „Mit meinem Titel und der Performance mein Land würdig zu vertreten, die Herzen vieler Menschen zu berühren und sie zum Anrufen zu bewegen.“

Orry Jackson wurde 1989 in Bonn, wo er auch aufwuchs, geboren. Es waren die Musik-Welten aus internationalem Pop und der Deutschen Welle, die damals seine Kindheit prägten. Aus diesen Faktoren und einer unbändigen Leidenschaft hat Orry einen Stil kreiert, den man auch als German Soul bezeichnen kann. Durch zahlreiche Bühnenprojekte kann er auf einen großen Erfahrungsschatz zwischen DJ-Collaborations und Boygroups zurückgreifen. Doch während diese Projekte für Orry Jackson ein musikalischer Ausflug waren, soll sein erstes eigenes Projekt zu einem Heimspiel werden. Orry Jackson, der mittlerweile in Graz lebt: „Michael Jackson war mein erster und wohl größter musikalischer Einfluss. In meinem späteren Leben ist das, was geblieben ist, eine Leidenschaft für internationale Popmusik. Ich mag Künstler, die als Gesamtpaket überzeugen, im Sinne von: Stimme, Aussehen, Mode, Pop-Attitüde.“

Céline Roscheck und Farina Miss gehen gemeinsam an den Start. Céline Roschecks Musikrichtung reicht von Klassik bis Pop. Die Stargeigerin spielt sowohl auf der klassischen als auch auf der elektrischen Violine und ist unter anderem für ihre modernen Interpretationen klassischer Werke und Cross-over-Projekte bekannt. Celine Roscheck über den ESC: „Es ist die größte Musikveranstaltung in Europa. Sich dort präsentieren zu können ist eine große Chance für mich.“ Die ehemalige Jazz-Studentin Farina Miss lässt sich von Künstlern wie Erykah Badu, Jill Scott und D’Angelo inspirieren. Über eine Teilnahme am Song Contest: „Ich erhoffe mir eine riesige Musikparty mit Künstlern aus verschiedensten Ländern mit zahlreichen Einflüssen und diversen Sprachen – einfach einen bunten, inspirierenden Kulturclash.“

Lia Weller: Nach ihrem Jazzstudium am Konservatorium Wien und verschiedenen Musicalproduktionen wurde die in São Paulo geborene Sängerin durch ihre „Starmania“-Teilnahme 2008 in ganz Österreich bekannt. Es folgten Auftritte in ganz Europa und Touren durch die Clubszene auf Ibiza. Ihre Musik fand schließlich den Weg bis nach Brasilien, wo Lia in diversen Blockbustern und Soap Operas zu hören ist. In den vergangenen Jahren hat sich Lias ganz eigener Stil entwickelt, der sich als Kombination von Soul und Housemusic-Elementen in einer Popverpackung versteht. Lia über ihre persönliche Beziehung zum Song Contest: „Erinnerungen gibt es viele, aber die schönste war, als Conchita gewonnen hat.“

Vincent Bueno: Der 30-jährige Wiener mit philippinischen Wurzeln absolvierte die Privat Universität Konservatorium der Stadt Wien im Fach „Musikalisches Unterhaltungstheater – Musical“. 2008 gewann er den ORF-Event „Musical – Die Show“ und nahm im darauffolgenden Jahr an „Dancing Stars“ teil. Es folgten Projekte auf den Philippinen und in Österreich, wo er unter anderem in „Mamma Mia!“ zu sehen war und 2015 seine erste deutschsprachige Single „Geständnis“ veröffentlichte. Beim Song Contest möchte Vincent Bueno „nur mit einer Nachricht hinaus und die heißt: ‚All We Need Is That Love.‘ Ich bin einfach dankbar und gleichzeitig extrem aufgeregt.“

LiZZA – alias Lisa Klammer – stammt aus Kärnten und ist 19 Jahre alt. 2014 hat sie ihren ersten Plattenvertrag unterschrieben und ihre erste Single „Every Minute of a Day“ veröffentlicht. Ihre musikalischen Vorbilder sind Adele, Ed Sheeran und Taylor Swift. LiZZA über ihren Antritt bei der Vorentscheidung: „In erster Linie: Dabei sein ist alles! Das Größte wäre natürlich zu gewinnen.“ Und über ihre erste ESC-Erinnerung: „Spontan fällt mir dazu die Gruppe Lordi ein, die 2006 gewonnen hat.

Zoë kam durch ihren Vater Christof Straub, Gitarrist von Papermoon, schon früh mit Gesang in Verbindung. Seit 2013 ist die heute 19-Jährige als Sängerin und Songwriterin unterwegs. Ihr großes Vorbild ist Edith Piaf. 2015 nahm sie bereits an der österreichischen Vorentscheidung zum ESC in Wien teil und erreichte das Finale. Außerdem veröffentlichte sie ihre Single „Mon coeur a trop aimé“ und ihr Album „Debut“ – mit beiden schaffte sie den Sprung in die „Austria Top 40 Charts“. Zoe: „Falls ich die Chance bekommen sollte, Österreich beim ESC zu vertreten, dann möchte ich natürlich alles geben. Vor allem verspreche ich mir momentan viele schöne Erinnerungen und Erfahrungen von der Vorentscheidung.“

Sankil Jones wurde in Wien geboren und wuchs in Long Island/New York auf. Er studierte Violine, Gesang und Tanz an der Manhattan School of Music und am Konservatorium der Stadt Wien. Nach Jobs als Model, Choreograf und Tänzer erschien 2010 das Elektro-Pop/R&B-Album „Sankil Jones – Firestarter“. Nach einem weiteren YouTube-Video („Beautiful People“) und einigen ausgesuchten Auftritten begab sich der Sänger mit der markanten Soulstimme wieder ins Studio und feilte an neuen Songs – so auch für den österreichischen Vorentscheid. Für Sankil Jones ist der Song Contest „eine großartige Möglichkeit, den Grundstein für eine internationale Karriere zu legen und Österreich als Land mit großer musikalischer Vielfalt zu repräsentieren“.

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