Portugal gewinnt in Kiew

Seit 1964 nimmt Portugal regelmäßig am Eurovision Song Contest teil und heuer gelang erstmals der Sieg bei der musikalischen Europameisterschaft.

Mit dem neuen Punkterekord von 758 Zählern setzte sich das Land am westlichen Atlantikrand des Kontinents gegen den Mitfavoriten aus Bulgarien durch. Italien musste sich mit Rang sechs begnügen. Den dritten Platz, und damit das beste Ergebnis seiner Geschichte, erreichte Moldawien. Das Land begann seine Eurovisionskarriere 2005, ebenfalls in Kiew, damals wie heute mit einer Mutter in der Titelzeile, auch wenn es damals noch die trommelnde Großmutter war.

Österreich kam dieses Jahr zum vierten mal in Folge in das Finale und schlug sich mit Platz 16 im Endtableau achtbar. Der einzige Wehrmutstropfen dabei ist leider, dass alle Punkte von den Juries kamen und keiner einziger vom Televoting. Trotzdem hat Nathan Österreich in Kiew mehr als würdig vertreten. Die Rote Laterne hat dieses Jahr Spanien kassiert. Deutschland verbesserte sich im Vergleich zu den beiden letzten Jahren und Kiew 2005 auf den vorletzten Platz.

Aber zurück zum Sieger. Eigentlich war ja klar, dass Portugal gewinnen wird. 2005 in Kiew siegte Griechenland, ein Jahr nachdem es die Fußballeuropameisterschaft (in Portugal) gegen Portugal gewann mit dem Lied „My Number 1“. Letztes Jahr holte sich Portugal erstmals den Titel Fußballeuropameister (in Frankreich im Finale gegen Frankreich). Im portugiesischen Siegertitel kommt die 2 vor. Sollte also Frankreich im Jahr vor dem nächsten ESC in Kiew Fußballeuropameister werden und mit einer 3 im Titel antreten, dann…

Gibt es weitere Parallelen der beiden Kiewjahrgänge? Omar Naber aus Slowenien und Laura aus Estland vertraten in beiden Jahren ihre Heimatländer und erreichten beide Male das Finale nicht. Moldawien ersang die beiden besten Platzierungen in Kiew (2005: 6, 2017: 3), einmal mit einer Mutter und einmal mit einer Großmutter in der Titelzeile und beide Male vertreten durch Bands die ihre Heimat zweimal beim ESC vertraten. Auf Platz 2 endete Bulgarien, das ebenfalls 2005 in Kiew debütierte. 2005 und 2017 wurde beim ESC gejodelt, auch wenn Rumänien dieses erfolgreicher damit war, als Österreich 2005. Und beide Male wurde ein bereits gemeldetes Lied kurz vorher, aus de Facto politisch-gesetzlichen Gründen,  wieder zurückgezogen. 2005 war dies aber nicht Russland, sondern der Libanon.

Vielleicht sehen wir aber ja beide 2018 singen. Freuen wir uns auf die nächste Runde, die nicht am Ost-sondern am Westrand unseres kleinen, aber vielfältigen Kontinents stattfinden. Die Austragungsstadt wurde bereits bestätigt. 2018 in Lissabon.

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