Was lange als unvorstellbar galt: Lys Assia ist am 24. März, nur 3 Wochen nach ihrem 94. Geburtstag verstorben. Geboren wurden sie als Rosa Mina Schärer am 3. März 1924 in Rupperswill im Kanton Aargau als zwölftes Kind ihrer Eltern.
Erste künstlerische Aufmerksamkeit bekam Sie in Paris, als sie für die erkrankte Josephine Baker einsprang. Den deutschsprachigen Musikmarkt eroberte sie 1950 mit ihrem kommerziell größten Erfolg: „Oh mein Papa“.
Wirklich langlebige und internationale Berühmtheit erlangte Lys aber durch den Eurovision Song Contest. In der schweizer Vorentscheidung für den allerersten Grand Prix, den Gran Premio Eurovisione della Canzone Europea 1956 in Lugano, 5 von 11 Titeln und errang mit „Das alte Karussell“ sowie „Refrain“ beide Startplätze. Mit Refrain ging sie schließlich als allererste Eurovisionsgewinnerin in die Musikgeschichte ein.
Im folgenden Jahr heiratete sie ihren ersten Mann Johann Kunz und gewann erneut die nationale Vorentscheidung. Mit „L“enfant que j’étais“ errang sie in Frankfurt, vor Österreich, aber nur den vorletzten Platz. Aber auch 1958 konnte sie erneut das Schweizer Ticket lösen und mit „Giorgio“ verpasste sie hinter Frankreich nur knapp den zweiten Sieg.
Wenige Jahre später heiratete sie den Dänen Oscar Pedersen und zog sich aus dem Musikgeschäft zurück. Erst in den 1990er Jahre wurde sie wieder musikalisch tätig. 2007 konnte sie sich im Duett mit Beatrice Egli für den Grand Prix der Volksmusik qualifizieren, erreichte mit „Sag mir, wo wohnen die Engel“ in Wien aber nur Rang 12.
2008 eröffnete sie in Belgrad das Televoting. Aber auch zum Song Contest noch einmal, scheiterte damit aber in der Schweiz 2012 mit „C’était ma vie“ und 2013 blieb sie in der deutschschweizer Vorauswahl hängen. Sie blieb dem Eurovision Song Contest bis zu ihrem Tod im Dorf Zollikerberg, einem Vorort von Zürich, treu.
„Dienstälteste“ noch lebende Eurovisionssiegerin ist nun Teddy Scholten, die Gewinnerin von 1959.