Euphorie für „Sveriges Bästa“

Zwischen dem allerersten und aktuellsten schwedischen Eurovision-Triumph liegen genau 49 Jahre, ein knappes halbes Jahrhundert. ABBA haben 1974 in Brighton Geschichte geschrieben und eine beispiellose Weltkarriere gestartet. Nicht weniger beachtlich ist der Sieg von Loreen im Mai dieses Jahres in Liverpool. Die Schwedin hat damit nicht nur als erste Frau den Eurovision Song Contest zwei Mal gewonnen (bisher ist das nur Johnny Logan gelungen), sondern ihrem Heimatland auch einen lang ersehnten Wunsch erfüllt. Die Skandinavier*innen stehen seither ganz oben an der Spitze der Nationen mit den meisten ESC-Triumphen – zusammen mit Irland. Beide Länden können sieben Siege auf ihrem Konto verbuchen.

Nur zwei Sänger*innen gelang der Sieg zwei Mal: Johnny Logan für Irland und Loreen für Schweden
Nur zwei Sänger*innen gelang der Sieg zwei Mal: Johnny Logan für Irland und Loreen für Schweden

Damit nimmt der ESC-Tross Kurs auf das schwedische Malmö, das im nächsten Mai bereits zum dritten Mal unseren geliebten Song Contest ausrichten wird. In den letzten Wochen haben wir uns deshalb gemeinsam mit „Merci, Chérie – Der Eurovision Podcast“ darauf eingestimmt und die beachtliche schwedische Song Contest-Geschichte gefeiert. Alle 63 bisherigen Beiträge standen zur Wahl und 113 Club-Mitglieder und/oder Podcast-Hörerer*innen haben ihren liebsten Schweden-ESC-Song aller Zeit gewählt.

Jetzt steht die Gewinnerin von „Sveriges Bästa“ fest: Wie du vielleicht in der „Merci, Chérie“-Folge gehört hast, gibt es eine unumstrittene und eindeutige Siegerin. Loreens unvergesslicher Auftritt und Super-Hit „Euphoria“ aus 2012 ist unter den Fans die absolute Nummer 1.

Die Silbermedaille geht an die Mütter und Väter der schwedischen Song Contest-Erfolgsgeschichte, die Botschafter*innen des Schweden-Pops und Ikonen eines ganzen Jahrzehnts: ABBAs „Waterloo“ aus 1974 ist auch heute noch immer für viele einer der besten ESC-Songs aller Zeiten. Agnetha, Björn, Benny und Anni-Frid fehlen zwar 48 Punkte zum Sieg, doch nach den Vier kommt lange niemand.

Eine Überraschung ist garantiert, dass die Bronze-Medaille in unserem Ranking an eine der zahlreichen Nicht-Gewinner*innen geht. Cornelia Jakobs zerbrechlicher Schlussmach-Song aus dem letzten Jahr überzeugt besonders viele in unserem Club. Die Vierte von Turin kommt auf stolze 378 Punkte und ist damit die Einzige in unseren Top 10, die es beim ESC selbst nicht aufs Stockerl geschafft hat.

Sieger*innen der Herzen: ABBA und Cornelia Jakobs
Sieger*innen der Herzen: ABBA und Cornelia Jakobs

Auf Platz vier landet die ESC-Bronzene Sanna Nielsen, die 2014 mit „Undo“ keine Chance gegen unsere Conchita hatte. Ihr Vorsprung auf den Dritten von Düsseldorf Eric Saade ist gerade einmal drei Punkte „klein“.

Zwei Bronzene ganz vorne: Sanna Nielsen & Eric Saade
Zwei Bronzene ganz vorne: Sanna Nielsen & Eric Saade

Erst auf Platz sechs kommt Loreens aktueller ESC-Hit „Tattoo“, gefolgt von Carolas Gewinnersong „Fångad av en stormvind“ aus 1991. Ihr allererster und mittlerweile 40 Jahre alter Schweden-Schlager „Främling“ schafft es auf Platz 9 („Invincible“ aus 2006 findest du auf Platz 22). Platz 8 geht übrigens an One More Time mit „Den vilda“ (Platz drei im Jahr 1996) und die Top 10 rundet der Gewinner von Wien Måns Zelmerlöw ab.

Sveriges Bästa: Die Plätze 1 bis 63

  1. 2012: Loreen – Euphoria | 567 Punkte
  2. 1974: ABBA – Waterloo | 519 Punkte
  3. 2022: Cornelia Jakobs – Hold Me Closer | 378 Punkte
  4. 2014: Sanna Nielsen – Undo | 295 Punkte
  5. 2011: Eric Saade – Popular | 292 Punkte
  6. 2023: Loreen – Tattoo | 269 Punkte
  7. 1991: Carola – Fångad av en stormvind | 268 Punkte
  8. 1996: One More Time – Den vilda | 235 Punkte
  9. 1983: Carola Häggkvist – Främling | 231 Punkte
  10. 2015: Måns Zelmerlöw – Heroes | 226 Punkte
  11. 1999: Charlotte Nilsson – Take Me to Your Heaven | 212 Punkte
  12. 1984: Herreys – Diggi-loo Diggy-ley | 181 Punkte
  13. 2008: Charlotte Perrelli – Hero | 165 Punkte
  14. 1963: Monica Zetterlund – En gång i Stockholm | 163 Punkte
  15. 2016: Frans – If I Were Sorry | 153 Punkte
  16. 1995: Jan Johansen – Se på mej | 143 Punkte
  17. 2019: John Lundvik – Too Late For Love | 119 Punkte
  18. 2020: The Mamas – Move | 117 Punkte
  19. 2010: Anna Bergendahl – This Is My Life | 112 Punkte
  20. 1968: Claes-Göran Hederström – Det börjar verka kärlek, banne mej | 104 Punkte
  21. 1998: Jill Johnson – Kärleken är | 98 Punkte
  22. 2006: Carola – Invincible | 93 Punkte
  23. 1988: Tommy Körberg – Stad i ljus | 92 Punkte
  24. 2013: Robin Stjernberg – You | 91 Punkte
  25. 2000: Roger Pontare – When Spirits Are Calling My Name | 85 Punkte
  26. 2004: Lena Philipsson – It Hurts | 71 Punkte
  27. 2009: Malena Ernman – La voix | 70 Punkte
  28. 2002: Afro-dite – Never Let It Go | 69 Punkte
  29. 1993: Arvingarna – Eloise | 64 Punkte
  30. 2021: Tusse – Voices | 63 Punkte
  31. 1992: Christer Björkman – I morgon är en annan dag | 62 Punkte
  32. 2007: The Ark – The Worrying Kind | 59 Punkte
  33. 1989: Tommy Nilsson – En dag | 56 Punkte
  34. 1966: Lill Lindfors & Svante Thuresson – Nygammal vals eller hip man svinaherde | 53 Punkte
  1. 2017: Robin Bengtsson – I Can’t Go On | 52 Punkte
  2. 1979: Ted Gärdestad – Satellit | 51 Punkte
  3. 2018: Benjamin Ingrosso – Dance You Off | 50 Punkte
  4. 2001: Friends – Listen To Your Heartbeat | 43 Punkte
  5. 1981: Björn Skifs – Fångad i en dröm | 41 Punkte
  6. 1965: Ingvar Wixell – Absent Friends | 41 Punkte
  7. 1994: Marie Bergman & Roger Pontare – Stjärnorna | 35 Punkte
  8. 1986: Monica Törnell & Lasse Holm – E‘ de‘ det här du kaller kärlek? | 35 Punkte
  9. 1969: Tommy Körberg – Judy, min vän | 34 Punkte
  10. 1980: Tomas Ledin – Just nu! | 32 Punkte
  11. 1958: Alice Babs – Lilla stjärna | 30 Punkte
  12. 1961: Lill-Babs – April, april | 30 Punkte
  13. 1967: Östen Warnerbring – Som en dröm | 29 Punkte
  14. 1960: Siw Malmkvist – Alla andra får varann | 28 Punkte
  15. 1985: Kikki Danielsson – Bra vibrationer | 24 Punkte
  16. 2005: Martin Stenmarck – Las Vegas | 21 Punkte
  17. 1982: Chips – Dag efter dag | 20 Punkte
  18. 1975: Lars Berghagen – Jennie, Jennie | 20 Punkte
  19. 1971: Family Four – Vita vidder | 19 Punkte
  20. 1978: Björn Skifs – Det blir alltid värre framåt natten | 18 Punkte
  21. 1959: Brita Borg – Augustin | 17 Punkte
  22. 2003: Fame – Give Me Your Love | 17 Punkte
  23. 1973: Nova – You Are Summer – You Never Tell Me No | 17 Punkte
  24. 1987: Lotta Engberg – Boogaloo | 17 Punkte
  25. 1990: Edin-Ådahl – Som en vind | 17 Punkte
  26. 1962: Inger Berggren – Sol och vår | 14 Punkte
  27. 1977: Forbes – Beatles | 13 Punkte
  28. 1997: Blond – Bara hon älskar mig | 11 Punkte
  29. 1972: Family Four – Härliga sommardag | 3 Punkte

Hinweis: Bei Punktegleichstand kommen die offiziellen ESC-Regeln zur Anwendung. Zuerst entscheidet die Anzahl der übermittelten Wertungen. Bei gleich vielen Votings zählt anschließend die Zahl der 12 Punkte, 10 Punkte, usw. In einem einzigen Fall gibt es absolut idente Wertungen und Platz 58 teilen sich zwei Titel.

Facts & Figures

Zum Schluss noch einige Nerd-Facts zum Ergebnis:

  • Loreen hat nicht nur absolut die meisten Punkte bekommen, sie hat auch die meisten „Douze Points“ und die meisten 10 Punkte (jeweils 15 Mal) erhalten.
  • Für ABBA gab es 12 Mal die Höchst-Punkteanzahl und insgesamt 77 Mal Punkte – dh. 68 % aller Teilnehmer*innen haben dem Quartett zumindest einen Punkt gegeben. Das ist sogar einmal öfter als der Siegerin Loreen.
  • Zwei Gewinnersongs (Charlotte Nilsson „Take Me to Your Heaven“, 1999 und Herreys „Diggi-loo Diggy-ley“, 1984) haben die wenigsten „12-er“ bekommen. Nur zwei Mal sind beide Songs ganz vorne gerankt worden. Sie landen damit auf den Plätzen 11 und 12.
  • Der einzige Platz 2 für Schweden beim ESC (Lill Lindfors & Svante Thuresson mit „Nygammal vals eller hip man svinaherde“ aus 1966) kommt nur auf Platz 34 und liegt damit in der hinteren Hälfte.
  • Vier der sechs Bronzenen (Carola, One More Time, Eric Saade und Sanna Nielsen) schaffen es in die Top 10. Jan Johansen wird 16., nur Kikki Danielsson aus 1985 landet auf dem abgeschlagenen 49. Platz.
  • 25 der 63 Songs haben keine 12 Punkte bekommen. Dazu gehören etwa der allererste schwedische Beitrag aus 1958 von Alice Babs („Lilla stjärna“), aber auch aktuellere Titel wie „Voices“ von Tusse oder „I Can’t Go On“ von Robin Bengtsson.
  • Den Familiy Four bleibt mit ihrem zweiten ESC-Beitrag „Härliga sommardag“ aus 1972 zwar nur der letzte Platz, jedoch eine Null-Nummer erspart: Ihre 3 Punkte gibt es von einer*einem Teilnehmer*in.
Die einzigen Gewinner*innen außerhalb der Top 10: Charlotte Nilsson & Herreys
Die einzigen Gewinner*innen außerhalb der Top 10: Charlotte Nilsson & Herreys

Die ganze Folge zum Nachhören

Falls du die Ergebnis-Folge von „Merci, Chérie“ noch nicht kennst, hier findest du den Link. Eine wirklich hörenswerte Ausgabe mit den Top 10 in voller Länge und vielen persönlichen Nachrichten von Club-Mitglieder, die mitgevotet haben. Viel Spaß damit!

Es ist eine abwechslungsreiche Reise durch die ESC-Geschichte des nächsten Gastgeberlandes. Stimmen wir uns zusammen auf Schweden und Malmö 2024 ein. Danke an der Stelle für das große Interesse und bis bald!

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