Tagebuch 2015 aus Wien

Live aus Wien (Teil 1), 11. Mai 2015

Nun ist es also soweit. In zwei Wochen wird zwar bereits wieder Alles vorbei und der Sieger des 60. Song Contests bekannt sein. Bei einem der Wettanbieter führt derzeit Schweden vor Italien, Australien, Estland und Finnland die Wettquoten an. Am anderen Ende stehen Moldawien und Portugal. Die Schweiz steht auf Rang 36, Deutschland auf der 26 und Österreich auf 21. Gestern wurde aber erst einmal das Pressezentrum eröffnet und heute beginnen die Proben der 40 Teilnehmer. Die erste Probenrunde wird wie in den beiden Vorjahren in das Pressezentrum übertragen und kann nicht live in der Halle beobachtet werden.

Den Anfang macht gerade der junge Ukrainer in moldawischen Diensten. Moldau oder Moldawien sorgt schon mal für einen optisch amüsanten Opener des 1. Halbfinals. Backgroundtänzer in kurzen Polizeiuniformen zeigen Bein und die Mädels sogar Bauch. Und dem Sänger wird auch noch das letzte Hemd weggerissen.  

Live aus Wien (Teil 2), 11. Mai 2015

Der erste Probentag ist nun vorüber. Und nicht nur Moldawien auf Startnummer 1 werden unter den heutigen Kandidaten für Aufmerksamkeit sorgen. Auch die Niederlande gewähren tiefe Einblicke. Belgien ist cool. Estland und Finnland, die momentanen Wettbüro-Mitfavoriten lernten die Bühne bereits kennen. Die Finnen meinten bei der Pressekonferenz, dass sie von der Bühnengröße überrascht waren. Das waren davor auch schon zahlreiche andere Sänger und Sängerinnen. Ansonsten wollen sie trotz ihrer Behinderung wie alle anderen Künstler behandelt werden. 

Live aus Wien (Teil 3), 12. Mai 2015

Heute beginnt der zweite Probentag mit der zweiten Hälfte des ersten Halbfinals. Die besten Chancen auf ein sehr gutes Schlussergebnis der heutigen Kandidaten hat sicherlich Russland. Aber auch Serbien und Rumänien werden sich bestimmt vorteilhaft präsentieren. Ansonsten proben noch Ungarn, Weißrussland, Dänemark, Albanien und Georgien; letzteres aus der Feder von Herrn G:son.

Live aus der Wiener Stadthalle (Teil 4), 12. Mai 2015

Halbzeit der heutigen Proben. Den Beginn machte Serbien und erhielt viel Applaus. Das silberne Outfit ist nicht sehr glücklich gewählt. Es soll sich beim Auftritt aber noch etwas ändern. Das Kleid auch. Ungarn ist brav aber sehr wirkungsvoll. Über Weißrussland gehen die Meinungen auseinander. Am eintönigen und abgehackten Text stört sich mancher. Bei Russland sind Lied und Auftritt eigentlich perfekt, nur dass viele dem Land wenig Sympathien entgegenbringen, auch wenn Polina an der politischen Lage nicht schuld ist. 

Live aus der Wiener Stadthalle (Teil 5), 12. Mai 2015

Der zweite Probentag ist nun abgeschlossen. Die jungen Dänen, die noch über keinerlei Erfahrung bei solchen Großereignissen verfügen, meisterten alles grandios und bei der Probe wippten die Köpfe der Journalisten munter mit. Das ist doch ein gutes Zeichen. Aus erfahrenen dänischen Delegationskreisen soll auch zu vernehmen gewesen sein, dass das hier die beste erste Probe war, die sie je miterlebt habe. Das hat der ORF sicher gerne gehört.

Albanien ging irgendwie unter und stieß auf wenig Interesse. Rumänien war auch sehr nüchtern, aber überzeugend und stellten ihre Botschaft, das Schicksal von Kindern von Arbeitsmigranten, eindeutig in den Mittelpunkt. Der Junge aus dem Preview Video soll sogar am Wochenende nach Wien kommen und seine Eltern treffen. Eines unserer Vereinsmitglieder dankte Ihnen in der Pressekonferenz ausdrücklich für deren Engagement. Bei Georgien dachte man nur an einen Raben oder eine Krähe in Leggins.Den stärksten Eindruck des Tages hinterließen aber insgesamt die starke Serbin und das Rundum-Perfekt-Paket aus Russland. Vielleicht ändert der zweite Proben ja was daran. Morgen gehen dann die ersten Proben für das zweite Halbfinale an. 

Live aus der Wiener Stadthalle (Teil 6), 13. Mai 2015

Der erste Probentag des zweiten Halbfinals ist nun zu Ende. Den stärksten Eindruck haben die inzwischen mitfavorisierten Norweger hinterlassen. Ein wirklich minimalistischer, aber ebenso genialer Auftritt. Die Halbschweizerin hat trotz ihrer explodierten roten Mähne sogar gute Chancen als schönste Sängerin des Jahres. Am hinteren Ende der Gunst stehen eher die armen Portugiesen.

Zeitgleich hatten wir den ältesten und die jüngsten Teilnehmer des Jahres direkt in Folge. San Marino unter der Regie von Ralph Siegel möchte mit zwei ehemaligen Junior ESC-Teilnehmern ins Finale. Zu vergönnen wäre es den jungen Menschen. Danach kam Knez, der Profi aus Montenegro. Mit dem Joksimovic als Komponisten dürfte das Finale als so gut wie sicher gelten. Den Abschluss heute bildete die tschechische Pressekonferenz. Das Wort führte dabei „natürlich“ die Frau in Wasserfallmanier. Aber sie war ebenso amüsant und geistreich und hatten den größten Spaß beim Fotoshooting. Alleine für ihre Art haben die beiden schon den Finaleinzug verdient. 

Live aus der Wiener Stadthalle (Teil 7), 14. Mai 2015

Bis zur Pause probten heute vier Länder. Israel begann, konnte das Lied aber leider nicht günstig umsetzen. Es werden zwar tolle Tänzer aufgeboten. Der Goldjunge in seinen goldgeflügelten Schuhen wirkte aber aber gehemmt und etwas ungelenk.

Lettland danach wurde aber grandios inszeniert, da vergisst man vor lauter mystisch-avantgardistischer Stimmung sogar das Lied bzw. das Lied passt wie ein guter Soundtrack zum Bühnenbild. Der aserische Sänger beweist, wie grandios seine Stimme ist. Dazu wird er von einem Tänzer (ohne Sixpack aber mit Achselhaaren) und einer Tänzerin umschwirrt. Zum Ende verwandelt sich der Mond in eine weiße Taube, die entflattert. Vielleicht leicht übertrieben. Die junge Isländerin in einem hellen Tüllpetticoat will Sandie Shaw beerben und stapft barfuß über die Bühne. 

Live aus der Wiener Stadthalle (Teil 8), 14. Mai 2015

Nun ist die erste Probenrunde wirklich zu Ende. Nach der Pause ging es mit Schweden weiter. Der Auftritt entspricht ziemlich genau dem der Vorentscheidung. Das Strichmännchen hat etwas zugenommen und einen anderen Hut aufgesetzt. Es handelt sich hier aber um einen absoluten Topfavoriten. Die Schweiz danach kann da mit einer One-Woman-Bollywood-Show aus dem Wald ohne Tanz nicht mithalten.

Zypern kommt einem wirklich wie ein Schlaflied vor, hängt sich aber eigentümlich hartnäckig im Gehör fest. Slowenien macht dann wieder alles richtig und sie sind wohl die Einzigen die dem Schweden den Sieg im zweiten Halbfinale abluchsen könnten. Zum Abschluss sitzt die querschnittsgelähmte Polin im Rollstuhl. Die sanfte Ballade wird aber überkitschig inszeniert. Das Finale ist aber nicht ausgeschlossen. Morgen wird in einem Hauruckverfahren die zweite Probenrunde des ersten Halbfinals durchgezogen. Vielleicht sehen wir da Änderungen. 

Live aus der Wiener Stadthalle (Teil 9), 15. Mai 2015

Heute flutschen die Proben nur so durch. Bei den meisten Auftritten gibt es keine nennenswerten Änderungen. Der junge Belgier hat nun einen mantelartigen Anzug an, der zum Auftritt besser passt als das T-Shirt vom letzten Montag. Die Serbin bringt wieder ordentlich Schwung in die Bude, hat aber ihre prächtige Mähne bändigen können. Die weißen Fahnen wurden durch farbige ersetzt und insgesamt wirkt diese Mischung aus Cindy aus Marzahn und Hera Björk sehr erfrischend.

Und fast noch mehr Heimspiel als unsere österreichischen Makemakes hatte heute der Vertreter Mazedoniens, der ja in Wien aufgewachsen ist. Daniel wurde übrigens übrigens nach Daniel Popovic benannt, der anno 1983 in München mit Dzuli auch ohne den größten jugoslawischen Eurovisionserfolg verbuchen konnte. Da war es ja klar, dass er selber einmal bei diesem Wettbewerb singen wird. Und welche Stadt hätte sich da denn besser als Wien geeignet? 

Live aus der Wiener Stadthalle (Teil 10), 15. Mai 2015

Der zweite Probentag wurde nun beendet. Es steht nur noch die Pressekonferenz Georgiens aus. Ungarin war entzückend. Die Weißrussen sorgten eher auf der Pressekonferenz für Begeisterung, als Maimuna live den Hummelflug in unter einer Minute hervorragend fiedelte. Der russische Auftritt war gewohnt perfekt und Polina versteht ihr Handwerk einfach.Zusammenfassend kann gesagt werden, dass in diesem Halbfinale Russland, Belgien und Serbien hoch für die Top 3 gehandelt werden. Aber auch Estland wird sicher im Finale gesehen.

Beim großen restlichen Teilnehmerfeld wird es sich noch zeigen. So mancher Starter aus dem zweiten Halbfinale hätte im ersten Halbfinale aber die besseren Chancen auf den Finaleinzug. Morgen proben die Topfavoriten Schweden, Slowenien und Norwegen. Es wird wieder spannend werden. 

Live aus der Wiener Stadthalle (Teil 11), 16. Mai 2015

Litauen beginnt das zweite Halbfinale sehr bunt. Sie haben noch verschieden Choreographien durchprobiert; einmal mit und das andere mal ohne Ringelreihen. Danach versucht sich das irische Team mit einer Pubszene im Wald. Die arme Molly verschwindet dabei leider fast vollständig hinter der Rückwand eines nicht besonders schönen Hauspianos. San Marino will danach eine weltweite Lichterkette entfachen. Hinsichtlich Stimme und Ausstrahlung konnte Anita den Rückstand zu Michele aber noch nicht ganz aufholen um einen wirklich überzeugenden Auftritt hinzulegen.

Montenegro liefert das ab, was man vom Balkan erwartet und was er kann. Eine schnulzige, aber gekonnt komponierte Schmachtballade. Warum man aber eine trockene Marslandschaft als Hintergrund wählt und für den Boden Wasser erschließt sich nicht ganz. Malta ist auf eine andere Art klasse. Sicher gibt es stärkere Lieder dieses Jahr, aber alles ist kraftvoll und Amber spielt souverän mit der Kamera. 

Live aus der Wiener Stadthalle (Teil 12), 16. Mai 2015

Der erste heiße Favorit dieses Tages war Norwegen. Das Lied wird auf eine genial-schlichte Weise dargeboten, dass Einige schon Hotels in Oslo reservieren. Portugal gibt sein Bestes und es schaut auch alles stimmig aus, sie gehen in dem Teilnehmerfeld aber leider unter und werden als Favorit für den letzten Platz gehandelt. Die Tschechen danach wirken richtig erfrischend. Neben der markanten Stimme von Václav fällt der Beitrag durch Martas Schuhwurf auf. In Tschechien ist es ihr Markenzeichen sich immer einen Schuh auszuziehen.

Der junge Israeli wirkte heute wesentlich lockerer und so sind die Chancen für Israel im Finale wieder gestiegen. Aminata legte wieder einen atemberaubenden Auftritt hin, bei dem das Lied eigentlich nur Hintergrundmusik ist. In der Machart erinnert es am ehesten an Albaniens Beitrag Suus anno 2012, wobei Rona Nishliu als Sängerin mehr zu bieten hat. Aserbaidschan machte heute vor allem durch das Proben-T-Shirt von Elnur auf sich aufmerksam. Darauf ist CONCHITA UR UNSTOPPABLE! zu lesen. 

Start frei für Österreich (Teil 13), 17. Mai 2015

Die österreichische Bühneneinteilung ist klassisch gehalten. Dodo, der Sänger, in schwarzer Hose, einem weißen Sakko (etwas edler als bei der Vorentscheidung) und seinem markanten Hut sitzt auf der linken Bühnenseite am geöffneten Flügel.

Der Gitarrist steht in der Mitte und das Schlagzeug ist zur Rechten platziert. Im Laufe des Liedes steht Dodo vom Flügel auf und geht zum vorderen Bühnenrand. Zu Beginn ist die Bühne in ein dunkles Blau getaucht, dazu weiße Scheinwerferstrahlen. Dann beginnt der Flügel erst leicht zu brennen und die Flamme wird immer größer. Gleichzeitig wechselt der Hintergrund zu Rot und etwas dezente Pyrotechnik gibt es auch noch. Die Stimmung des Liedes wird gut eingefangen. Nur die Flügelflammen (nicht Conchitas Flammenflügel) sind etwas zu hoch aufgedreht.

OLYMPUS DIGITAL

Die Pressekonferenz bestritt das Trio recht lässig. Mit der Probe waren die sie weitgehend zufrieden. An der Ausleuchtung sind aber noch Änderungen notwendig, da diese noch nicht ihren Vorstellungen entspricht.

Die Teilnahme im eigenen Land ist freilich eine Ehre, auch wenn ihnen Conchita trotz kleiner Füße große Fußstapfen hinterlassen hat. Aber sie tragen ja auch Bart zu langen Haaren, da kann es doch nicht so schlimm werden. Sie schwärmten auch noch von ihrer Einladung von Jon Bon Jovi. Ihre Inspiration holen sie sich aus ihrer Freundschaft, sie arbeiten aber vor allem mit einem großartigen Produzenten zusammen. Das Klavier brennt, weil es einfach cool ist, genauso finden sie ihren Bandnamen einfach cool. Gleiches gilt seitens Dodos für seinen Hut und allgemein mag er Sänger mit Hut.

Den Song Contest betrachten Sie nicht als Konkurrenz, sondern verglichen es eher mit einem Musikfestival. Einfach Big Party. Sie verrieten trotzdem, dass ihnen Italien und Australien gefallen. Der Unterschied zwischen Australia und Austria sind die in den Alpen nicht herumhüpfenden Kängurus, hier geht es aber nicht um Unterschiede, sondern darum, Brücken zu bauen. Wenn es aufgrund der (englischen) Namensgleichheit aber ein paar Anrufe mehr für sie gibt, wär das auch nicht schlimm. Nach dem Song Contest geht es im Juni gleich einmal auf Tournee, das neue Album ist bereits erschienen.  

Live aus der Wiener Stadthalle (Teil 14), 17. Mai 2015

Nun war es soweit die BIG5+2A (Austria & Australia) betraten die Probenbühne. Den Anfang machten Italien und lösten vor den Bildschirmen im Pressezentrum einen Begeisterungssturm aus. Auf dem Bühnenbild türmen sich Säulen und Wolkenberge in den Himmel, meist in schwarz-weiß. Choreographien wurden noch verschiedene durchprobiert, hier warten wir also noch die zweite Probe ab. Dann kam nach Österreich Spanien.

Beginnend mit einer Pieta-Szenerie folgte ein zweitklassiger Britney-Spears-Auftritt, währenddessen Edurne zu häufig etwas sang, was sich wie Ohjeohje anhörte. Bei den Briten wurde es wieder stimmungsvoller mit ihrem Happysound Marke Electro Swing, inklusive einer zweiflügeligen Showtreppe auf der Bühne. Für Deutschland bewies Ann Sophie, dass sie ein Bühnennaturtalent ist. Sie spielt sich mit der Kamera und war auch auf Pressekonferenz sehr schlagfertig. Frankreich war künstlerisch einwandfrei. Über das Bühnenbild lässt sich streiten, über das Kleid wohl eher nicht. Dieses ist nicht besonders vorteilhaft. Und zu guter Letzt Australien. Ein starker Sänger mit einem starken Lied, da macht es auch nichts, dass die Bühnendekoration an Schreibtischlampen erinnern, denn insgesamt ist das optisch wirksam.

Das 1. Halbfinale 2015 (Teil 15), 19. Mai 2015

Nun ist das erste Halbfinale vorbei. Eröffnet wurde es von einem Live-Orchester und zwar den Wiener Philharmonikern und einer Live Version von „Rise Like A Phoenix“, natürlich von Conchita höchstpersönlich gesungen. Ein fürwahr grandioses Opening.

Das Publikum folgte am Ende weitgehend der Aufforderung der EBU und der Veranstalter und der russische Beitrag versank nicht in einem Buh-Nebel. Am Ende hatten sechs Länder das Nachsehen bzw. zehn den Erfolg des Finaleinzugs. Das Wunder von Helsinki blieb aus und die Buchmacher haben den „Mitleidseffekt (?)“ für Finnland wohl eindeutig überschätzt. Auch die niederländischen Hoffnungen wurden ebenso enttäuscht, wie die Mazedoniens, Dänemarks, Moldawiens und Weißrusslands.

Die wohl größten Überraschungen stellten Georgien und Albanien dar, die nach einer Pause wieder ins Finale zurückkehren. Mit Armenien, Belgien, Griechenland, Estland, Serbien, Ungarn, Russland und Rumänien konnte gerechnet werden. Die Publikumslieblinge Serbien und Belgien wurden natürlich zuletzt bekannt gegeben. Die Finalistenbekanntgabe wurde dabei ungewohnt hurtig durchgezogen. Morgen stehen die zweite Probenrunde der Fixfinalisten und die erste Generalprobe des zweiten Halbfinals an. Wir werden sehen, was da passiert. 

Zweite Probe für die Makemakes (Teil 16), 20. Mai 2015

Nachdem die Makemakes nun mit der Bühne vertraut sind, waren sie mit dem heutigen Probentag zufriedener als mit dem ersten. Die Kamera- und Beleuchtungseinstellungen wurden geändert und optimiert und Dodo wusste dieses mal auch, wo die Kameras stehen, der Blickrichtung wegen. Das Hauptproblem heute war Dodos Stimmen, die etwas angeschlagen. Dann sollte er bis Freitag und Samstag noch ein paar Liter Tee trinken, damit das wieder wird.

In der Pressekonferenz wurden sie damit konfrontiert, wonach sie von dem Musikexperten Markus Spiegel als Schlaftablette bezeichnet worden sei. Sie zeigten sich davon aber nicht beleidigt, aber vielleicht kennt der Spiegel ja auch nur Schlaftabletten und kann das von daher gar nicht beurteilen. Was aber noch wichtiger war: der Flügel brannte heute nicht. Nach Auskunft ORF wird es aber bei der zweiten Generalprobe am Freitag und im Grand Final wieder brennen, bis dahin will man aber nicht zu viele Flügel abfackeln.

Zweiter Probentag für die Finalisten (Teil 17), 20. Mai 2015

Großartige Änderungen brachte der zweite Probentag der Big7 nicht. Natürlich wurden nicht nur bei Österreich Belichtung und Kameraführung geändert, aber dafür sind Proben ja da. Auffällig war, dass sich die Britin noch eine Stola über die Schultern geworfen hat und ihr Kabelsalat auf dem Rücken zumindest in weiten Teilen verdeckt wird. Die beiden wirkten alles in Allem souveräner. Das merkte man auch auf der Pressekonferenz. Beide waren diesmal schick angezogen. 

Ann Sophie aus Deutschland wechselte ihr Kleid ganz aus und der Auftritt wurde insgesamt eleganter. Auch Frankreich entschied sich für ein deutlich vorteilhafters Outfit.

Weiters wurde bei den Pressekonferenzen ausgelost wer in welcher Hälfte starten wird. Die erste Hälfte losten Frankreich, das Vereinigte Königreich und Australien. Spanien, Deutschland und Italien starten in der zweiten Hälfte. Und Österreich? Wie bekannt genau in der Mitte auf Startplatz 14.

1. Probe des 2. Semifinale (Teil 18), 20. Mai 2015

Die erste Probe für das zweite Halbfinale ist nun auch absolviert. Einen Eröffnungsknüller wie im ersten Halbfinale werden wir leider nicht zu sehen bekommen. Statt dessen beginnt es mit einem Rückblick auf eben Teil 1 der Vorrunden. Nach einer nicht besonders aufregenden Anmoderation eröffnet Litauen das Teilnehmerfeld.

Die Tausende Schüler, die die Halle bevölkerten, gingen besonders bei den Beiträgen Israels und Schwedens ab und bei Zypern gingen flächendeckend die Lichter an. Das Publikum bedachte aber beinahe alle Künstler frenetischen Applaus, was für die Sänger bestimmt sehr motivierend ist. Das Pausenprogramm ist wieder nicht besonders aufregend. Diesmal werden Bezüge zwischen großen Österreichern und dem Song Contest konstruiert. Fanfreudiger ist ein weitere Pausenfilm, in dem Wertungspannen aus den letzten 59 Jahren verarbeitet werden. Die Finalisten 11-20 können wir an dieser Stelle aber noch nicht bekannt geben. 

Das zweite Halbfinale (Teil 19), 21. Mai 2015

Das finale Teilnehmerfeld ist nun komplett. Sieben Teilnehmer mussten ja leider ausscheiden, darunter zum großen Bedauern im Pressezentrum das lustige und sympathische Duo aus Tschechien. Weitere Eurovisionsteilnahmen unserer Nachbarn stehen damit wieder in den Sternen.

Auch Island und Malta müssen sich nach mehreren Finalteilnahmen in Folge wieder einmal mit einer Halbfinalteilnahme begnügen. Die Schweiz, San Marino, Portugal und auch Rekordsieger Irland haben sich in den letzten Jahren an nur einen Auftritt gewöhnt.

Das Weiterkommen von Schweden, Norwegen, Slowenien, Montenegro und Aserbaidschan war zu erwarten und wurde vom Saalpublikum befürwortet. Litauen und Polen waren sich im Vorfeld wohl nicht sicher, freuten sich dafür umso mehr. Die vom Außenseiter zu einem Liebling avancierte Ballade aus Zypern war auch erfolgreich und Zypern ist nach 2012 wieder einmal im Finale dabei. Von einer wirklichen langen Misserfolgs-Serie wurde die zweite rot-weiß-rote Teilnehmernation befreit. Lettland war zuletzt 2008 im Finale und der Sängerin fiel sicherlich ein großer Stein vom Herzen.

Am längsten musste ein anderes, zuletzt nicht von Erfolg verwöhntes, traditionelles Teilnehmerland bangen. Ein Startplatz war noch frei und der Saal-Liebling, vielleicht sogar noch beliebter als Mans aus Schweden, wartet darauf nach 2010 auch Samstag wieder singen zu können. Fans und Israel wurden aber erlöst und der Goldjunge war insofern Gold wert. Beim Betreten der Bühne fiel ein israelisches Delegationsmitglied vor Jubel fast von selbiger runter. Auch wenn das zweite Halbfinale im Vergleich zum ersten weniger spektakulär produziert wurde, ist wenigstens positiv anzumerken, dass die Finalteilnehmer im Hauruckverfahren bekannt gegeben wurden, sondern sich wenigstens ein paar Sekunden vor der Kamera freuen konnten. Nun warten wir gespannt auf das große Finale am Samstag. 

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